MASTERS-TITEL NR. 1!

© EJU/Gabi Juan

Judo Austria darf sich am zweiten Wettkampftag des IJF-Masters in Jerusalem (ISR) über den ersten Masterstitel der Geschichte freuen: Olympia-Silbermedaillengewinnerin Michaela Polleres setzte sich im Kampf um Gold gegen Ex-Weltmeisterin Marie-Eve Gahie (FRA) durch. Die Neuauflage des Finales der European Open in Oberwart am 4. September verlief nach jeweils einem Waza-ari in der regulären Kampfzeit extrem ausgeglichen, doch am Ende behielt die 25-jährige Niederösterreicherin abermals die Oberhand. Der entscheidende Wurf gelang Polleres nach 4:18 Minuten Kampfzeit mit ihrem zweiten Waza-ari im Golden Score. Für das ÖJV-Aushängeschild war es bereits der vierte direkte Erfolg gegen Gahie in Folge, im persönlichen Head-to-Head stellte die frischgekrönte Masterssiegerin damit auf 5:3.

Mit ihrem besten Saisonresultat auf der World-Tour sicherte sich Polleres zudem 1.800 Punkte für die Weltrangliste und – nach Bronze 2018 in Guangzhou (CHN) – die bereits zweite Masters-Medaille ihrer Karriere. ÖJV-Headcoach Yvonne Bönisch, die erstmals auf World-Tour-Ebene die österreichische Bundeshymne zu hören bekam, war sichtlich gerührt: „Einfach geil. Für Michi ist der Mastertitel ein unglaublicher Abschluss eines Jahres mit vielen Höhen und Tiefen. Bereits mit Bronze beim Grand Slam in Baku hat Michi gezeigt, dass sie auf dem Weg retour ist, aber die Vorstellung hier in Jerusalem war wirklich außergewöhnlich stark.“

Die Niederösterreicherin gewann ihre zwei Auftaktkämpfe gegen Natalia Chystiakova (UKR) und die EM-Siebente Linda Eriksson (SWE) jeweils klar mit Ippon. Im Viertelfinale kam’s zum Gipfeltreffen mit der als Nummer eins gesetzten Niederländerin Sanne Van Dijke. Zuletzt bei der WM in Taschkent und der EM in Sofia behielt jeweils Van Dijke die Oberhand, bei den Olympischen Spielen in Tokio hatte sich Polleres auf dem Weg zu Silber im Semifinale durchgesetzt. Im persönlichen Head-to-Head stand es 5:4 für die Niederländerin. In Jerusalem hatte nun wieder die ÖJV-Nummer-eins das bessere Ende für sich. Van Dijke wurde wegen eines unerlaubten Angriffs im Stand gegen den Ellbogen (Waki-gatame) disqualifiziert. Kein Problem hatte die aktuelle Nummer 10 der Weltrangliste dann auch mit der Belgierin Gabriella Willems. Michaela Polleres gelangen zwei Waza-ari-Wertungen (Uchi-mata, Kontertechnik, Kampfzeit: 2:59 Min.).

IJF-Masters (ISR, 20. – 22.12), Frauen, -70 kg, 1. Runde: Michaela Polleres (JC Wimpassing/NÖ) – Natalia Chystiakova (UKR) Sieg nach 2 Waza-ari-Wertungen nach 3:56 Min. Kampfzeit; 2. Runde: Ippon-Sieg gegen Linda Eriksson (SWE) nach Ura-nage, Kampfzeit: 1:24 Minuten. Viertelfinale: Ippon-Sieg nach 2:18 Min. gegen Sanne Van Dijke (NED/1). Semifinale: Sieg nach 2 Waza-ari-Wertungen gegen Gabriella Willems (BEL/Nr. 19 der Weltrangliste). Finale: Sieg gegen Marie-Eve Gahie (FRA/6) nach 2 Waza-ari-Wertungen und 4:18 Min. Kampfzeit – Platz 1/1.800 Weltranglistenpunkte, 900 Zähler für die Olympiaqualifikation.